Wenn  ich dein Engel bin... warum...?
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Ich sitze da, starre auf den Telefonhörer vor mir. Erwarte ich einen Anruf oder traue ich mich nur nicht ihn anzurufen? Im Hintergrund läuft romantische Musik. Eine Träne rollt langsam über meine Wange. „Was ist bloss los mit dir... warum weinst du...?“ Immer wieder stelle ich mir diese Frage, in der Hoffnung aus der Einsamkeit die ersehnte Antwort zu bekommen. Aber es kommt keine Antwort. Ich schliesse meine Augen. 
Gedanken schwirren ziellos durch meinen Kopf. Ich bin verwirrt, endlose Traurigkeit überfällt mich.
Plötzlich, diese mir so wohl bekannte zärtliche Stimme in meinem Kopf.
"Du bist mein Engel" -  "Ich liebe dich über alles!"  Ich beginne zu lächeln und flüstere "Mein Liebster, ich liebe Dich auch"! Immer noch träumend bei Kerzenschein und leiser Musik. Es klingelt... ich reisse die Augen auf... vergesse in der Aufregung die mich auf einmal umgibt  völlig wie man ein Telefonat annimmt... ich drücke meinen Gegenüber fast aus der Leitung "Hallo? Hallo?" Meine Hand zittert, ich kann das kleine Telefon kaum halten... "Ähm, Mutti "... Nein, hier spricht... "Engelchen"... "Oh, dann bin ich wohl falsch verbunden, tut mir leid wegen der Störung."  "Schon ok"... Enttäuscht lege ich auf. Wen hatte ich erhofft zu sprechen? Ich seufze, sehe mich in dem dunklen Raum um, der von ein paar Kerzen und der Leuchtanzeige der Stereoanlage minimal erhellt wird. Nun stehe ich auf... gehe ein paar Schritte in die Dunkelheit des Zimmers... setze mich auf mein Bett... stehe wieder auf... gehe zum Schreibtisch... kritzel etwas auf einen Block der einfach so daliegt direkt neben seinem Bild, dass ich in die Hand nehme. Sein Bild... Ein leises Lächeln huscht über meine Lippen... "Diese süssen Falten wenn er lacht, sein  liebevollen Augen..." Ich merke wie mein Blick verträumter wird, mein Lächeln zärtlich. Ich schliesse erneut meine Augen... stelle ihn mir vor... wie er vor mir steht, mit seinen breiten Schultern, gross und stark, sein männliches Auftreten, sein sanftes Lächeln und seine liebevollen Augen. Ich lege meine Arme um mich... stelle mir vor,  wie er mich umarmt...! Wie er es so oft und liebevoll getan hat...!!! Ich lege mich aufs Bett und stelle mir vor... wie er mich auf seinen Schoss nimmt... Seine zarten Lippen küssen leidenschaftlich meinen Mund... sanft meinen Hals... seine Hände gleiten zärtlich über meinen Körper... er flüstert etwas in mein Ohr: "Du bist mein Engel"...  "ich liebe dich über alles!" Ich öffne langsam die Augen, schaue aus dem Fenster und erwache aus meinen Träumen. Endlose Traurigkeit macht sich in meinem Herzen breit... Ich setze mich nun aufs Bett... sein Foto in der Hand... Tränen über Tränen rollen mir über das Gesicht.  Das Telefon klingelt erneut... Mein Herz beginnt zu klopfen... Ich nehme das Gespräch nervös entgegen und sage "Hallo ?!... na wie geht’s"
Tränen fliessen nun unaufhaltsam in Richtung Erdboden. Ich hatte mir so gewünscht, dass er anruft... Er sagte "Hallo Du... wie geht es Dir ...?"  Reiss dich zusammen  lass dir nichts anmerken, noch nicht, ich zwinge mich ruhig zu bleiben. Er fragte: "Ist alles ok ...? Du bist so still." Ich antwortete: "Ja ja, alles ok ... mir geht’s gut" und sagte: "Erzähl, wie geht es Dir...?" Er beginnt zu erzählen von sich und ... und... und... ich höre geduldig zu, warte auf ein liebes Wort... die Sehnsucht brennt in meinem Herzen, habe keine Kraft mehr...! Ich bin dieses Gespräch schon tausend mal durchgegangen, wieso kann ich ihm nicht einfach die Wahrheit sagen, sagen das er mir so wahnsinnig  weh getan hat...  Ich habe keinen Mut  ihm zu sagen, dass es aus ist... aus... weil er mich so verletzt hat...  weil er mich angegriffen hat... für nichts und wieder nichts ... Mit zitternden Händen lehn ich an der Wand in meinem Zimmer... starre auf die Wand gegenüber, die mich mit mir ihren kalten und starken Auftreten beinahe höhnisch grinsend ansieht  und mir sagen will, wie einsam ich jetzt im Grunde bin. Ich beginne zu verzweifeln. Liebevoll meint er noch zu mir: "Du bist mein Engel... ich liebe Dich über alles", dann ein Küsschen durchs Telefon. Ich lege auf, sinke in mir zusammen... vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, weine und weine... dann setze ich mich an den PC, tränen überströmt... schreibe ich ein Mail...  "Lieber ... es ist aus." Schnell nenne ich ihm die Gründe für diese plötzliche Trennung...  Du bist gebunden, Du hast mir das Herz gebrochen... mir weh getan mit Worten...! Mit diesem Brief mache ich alles kaputt... und verändere vielleicht sein Leben und mein Leben... Die Tränen rollen mir unaufhaltsam übers Gesicht... denn einst weiss ich... ich habe noch nie einen Mann so geliebt wie Ihn, er wird für immer und alle Ewigkeit in meinem Herzen bleiben!
Die Kerzen sind erloschen und die Musik hat sich abgeschaltet... ich spüre Kälte... Tränen... Hoffnungslosigkeit und frage mich immer wieder:
„Wenn ich wirklich dein Engel bin ... warum habe ich Dir dann so grausam dein Herz gebrochen...?

Ich liebe Dich mehr als mein eigenes Leben ...