Der kleine Maulwurf
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Luna wohnt in einem kleinen Haus am Rande des Waldes mit ihren Eltern und ihrem Brüderchen Niclas, der erst 5 Monate alt ist. Gern geht Luna in den Wald, sammelt dort gern Blaubeeren und lauscht vor allem gern dem Rauschen der Bäume. 
In der Nähe ihres Hauses ist eine grosse Wiese mit vielen schönen bunten Blumen. Margaritten, Butterblumen, Vergissmeinnicht und Gänseblümchen. 

Oft pflückt Luna dort Blumen und stellt dann den Blumenstrauss in eine Vase auf den Frühstückstisch. 

Auch heute ist sie wieder unterwegs, um für ihre Mutti ein Sträusschen Blumen zu pflücken. 
Es ist ein heiser Tag und sie setzt sich erst einmal hin, um sich etwas auszuruhen. 

Sie ist eben aus dem Kindergarten gekommen und etwas müde geworden vom langen Heimweg und wie sie da so sitzt, fallen ihr vor Müdigkeit die Augen zu. 

Was ist denn das? Sie sieht viele Maulwurfshügelchen um sich herum und hie und da kommen aus den Hügelchen Maulwürfe heraus und springen über die Wiese. Sie hört auf einmal ... wie sie sich unterhalten. 

Die Maulwurfsmutti fragt ihr Maulwurfskind Wuschelchen: "Du hast bald Geburtstag, hast Du einen Geburtstagswunsch?" "Schon, schon" sagte der kleine Wuschel "es wäre wunderschön, wenn ich ein kleines Höschen mit einem richtigen Hosenlatz bekommen würde." 

"Hm, hm" sagte die Mutti und rieb sich dabei sehr nachdenklich das linke Ohr. 

Wuschelchen lief inzwischen auf die Wiese und spielte dort mit den anderen Maulwurfskindern. Es raschelte im Gras, ein kleiner Hase kam vorbei, der das nachdenkliche Gesicht von der Maulwurfmutti sah. Er fragte gleich: "Warum schaust Du so nachdenklich über die Wiese?" Da erzählte sie ihm von dem Geburtstagswunsch ihres kleinen Wuschel. Sie sagte: "Ich weiss doch nicht, wo ich ein Latzhöschen herbekommen soll, 
keiner von uns trägt doch Höschen." 

Der Hase antwortete: "Vielleicht kann ich Dir helfen. Ich wohne neben der Frau Holle, das ist eine gütige alte Frau, die mir schon oft geholfen hat." 

So geschah es auch. Am nächsten Tag besuchte der kleine Hase die Frau Holle und erzählte ihr von dem Geburtstagswunsch. 

Sie wußte einen Rat. "Weisst Du kleiner Hase" sagte sie "ich setze mich an meine Nähmaschine und nähe aus schönem blauen Stoff ein Höschen für den kleinen Maulwurf, Du kannst die Hose morgen abholen kommen." 

Das Häschen rief: "Das ist ja wunderbar, aber bitte den Latz nicht vergessen." 

Am nächsten Tag ging das Häschen zur Frau Holle und wie staunte es da, als es zur Tür hereinkam. 
Ein niedliches kleines Latzhöschen lag auf dem Tisch. 

Es bedankte sich bei Frau Holle dafür und sprang mit großen weiten Sprüngen und dem Latzhöschen zur großen Wiese und rief nach der Maulwurfsmutti. 

Wie staunte die Maulwufsmutti da, als sie das Häschen mit dem schönen blauen Höschen sah. 
Sie umarmte das Häschen und bedankte sich dafür. 

Am nächsten Tag war der Geburtstag vom Wuschelchen da. Ganz aufgeregt ist er am Morgen aufgestanden und hat mit seinen kleinen Äugelein in die Sonne geblinselt. 

Was sah er denn da? Es lag ja wirklich ein Latzhöschen da und das auch noch in seiner Lieblingsfarbe blau. 
Vor Freude hat er gleich auf der Wiese einen Purzelbaum gemacht. 

Dann zog er sich das Höschen an, lief über die Wiese und rief: "Schaut alle, ich habe ein Höschen, ein blaues Höschen" und alle konnten sehen, wie glücklich er darüber ist. 

Die Maulwurfsmutti sagte: "Wie schön ist es, wenn man Freunde hat." und drückte ihr kleines Geburtstagskind. 

Luna hörte auf einmal die Stimme der Mutter, die nach ihr rief. Schnell stand sie auf, rieb sich den Schlaf aus den Augen und lief nach Hause. Dort erzählte sie ihrer Mutti, was sie auf der Wiese erlebt hatte. 

Die Mutti schaute ihre Luna an und sagte: "Du hast etwas Wunderschönes geträumt, darüber freue ich mich. Luna flüsterte der Mutti ins Ohr: "Wenn ich die Augen schliesse, dann sehe ich immer noch, wie der kleine Wuschel mit seinem Höschen über die Wiese läuft." 

Mutti lächelte dabei und nickte und strich ihr dabei über das Haar, wie Muttis das so tun.